Ausstellung und Cafe im Haus Heuer

v. links: Christel Kammann vom Verein DorfGut, Christel Hecker-Laufkötter, Gisela Rickfelder vom Verein DorfGut, Fotos: Wiengarten

Zum Nachdenken und Träumen

„Malen macht Spaß“ lautet nicht nur der Titel des Malkurses für Erwachsene, der von Künstlerin Doris Westheuser im Auftrag der Volkshochschule (VHS) Warendorf geleitet wird. Er spiegelt auch die tatsächliche Stimmung der Teilnehmer wider.

Eine der Malerinnen aus dem Kursus ist Christel Hecker-Laufkötter. Sie wird in den kommenden Wochen ihre Bilder im Haus Heuer, Gartenstraße 18, ausstellen.

Christel Hecker-Laufkötter ist seit rund 18 Jahren in der Gruppe des Malkurses um Doris Westheuser aktiv. Ihre Bildmotive sind unterschiedlich. Meistens malt sie mit Acryl. Nimmt man sich Zeit, ihre Bilder zu betrachten, begibt man sich auf eine Reise der Phantasie. Kraftvolle Farben, aussagekräftige Motive und verschiedene Themen sind darin verarbeitet. Zu jedem Bild, so berichtet die Künstlerin, hat sie eine bestimmte Verbindung. Eine kleine, recht einsam wirkende Blume im Wald – ein intensives, kleines Bild gibt Anlass zum Verweilen. Diese Szene ist ihr auf einem Waldspaziergang begegnet. Eine riesige rote Kugel trägt den Titel „Der Anfang“ – ist es die Erde, ist es eine Gebärmutter, die neues Leben schenkt? Viele Gedanken dazu sind möglich. Ein anderes Bild trägt den Titel „Nur geträumt“ – ist es wirklich nur geträumt?

Wer die Bilder sehen möchte, die an verschiedenen Stellen im Haus Heuer hängen, überwiegend im Obergeschoss, hat dazu am kommenden Sonntag, 1. Dezember und an weiteren Kaffeesonntagen im Januar und Februar 2025, die Möglichkeit.

Köstlicher Kuchen, leckerer Kaffee und verschiedene Kaltgetränke werden vom Cafeteam des Hauses Heuer in dem bekannt-besonderen Ambiente bereitgehalten.

„Bilder erzählen mir immer eine Geschichte“

Christel Hecker-Laufkötter berichtet: Angefangen habe ich damit, dass ich die Wände der Kinderzimmer mit Comics verziert habe. Dann habe ich mit dem Rest der Abtönfarbe der Wände auf Malkarton kleine Bilder versucht. Irgendwann merkt man, dass man Hilfe für gewisse Darstellungen benötigt. Da meine Schwester schon lange in Warendorf bei Doris Westheuser Malkurse belegt hat, war der Weg zu einem solchen Angebot nicht weit. Nicht zu verachten ist die Gemeinschaft, in der gemalt wird. Die bringt Ideen und einen lockeren Umgang mit den Bildern und Maltechniken der anderen.

Zu Anfang habe ich Bilder abgemalt, um ein Gefühl für Farben und Formen zu bekommen. Das machte zwar Spaß, es waren aber nicht „meine“ Bilder. Also war ich immer auf der Suche nach Themen. Meist kamen mir Fantasy-Ideen in den Sinn. Diese sind dann beim Malen selbst erst komplett entstanden. Fantasy-Bilder haben den Vorteil, dass ich die Gegenstände so darstellen kann, wie ich es möchte und kann, ohne dass man es mit dem Original vergleicht. Drachen haben zum Beispiel kein Original als Vorbild.

Wenn man die Bilder von Christel Hecker-Laufkötter betrachtet, scheint es schon mehr als nur ein Hobby zu sein. Zu erkennen sind Maltechniken, die über den Hobbybereich hinausgehen.

Hecker-Laufkötter dazu: Der Malkurs hat da sehr viel geholfen. Die Hinweise, wie man etwas hervorhebt oder in den Hintergrund stellt, wie ein Bild Ausgleich braucht, damit es nicht „kippt“ und vieles mehr wird bei jedem Bild wieder neu vor Augen geführt. Zu Hause ist es eine Art Abschalten vom Alltag. Die Bilder erzählen mir immer eine Geschichte. Heute manchmal eine andere als morgen. Und wenn ich mir die Bilder, die im Haus verteilt hängen, ansehe, entdecke ich immer wieder Fehler in der Technik. Das schult, aber egal, das sind halt meine Bilder und meine Geschichten, die brauchen keine Perfektion. Aber vielleicht in zehn Jahren. Wer weiß?

Bunte Vielfalt im Malkursus der Volkshochschule

Neu an der Malerei Interessierte, auch blutige Anfänger, können zu dem VHS-Kursus von Doris Westheuser immer wieder dazukommen. Der nächste Kursus im Frühjahr beginnt am 4. Februar im Haus Schumacher von 19.30 bis 21.45 Uhr.

„Eine Themenvorgabe gibt es dort nicht. Ich versuche, jedem in seinem Schaffen individuell mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Die Teilnehmer finden selbst heraus, welche Technik und welche Materialien ihrer künstlerischen Ausdrucksweise am besten entsprechen. So wird Kunst authentisch“, sagte Doris Westheuser anlässlich einer Schau mit Werken früherer Kursteilnehmer im Beelener Rathaus. Dort wurden in der Zeit vor Corona in unregelmäßigen Abständen immer wieder Ausstellungen der Gruppe organisiert.

Auf den Leinwänden, Aquarellpapieren und Skizzenblöcken der Teilnehmer wird eine bunte Vielfalt offenbar, angefangen von Menschendarstellungen bis hin zu abstrakter Malerei.

Viele Teilnehmer kennen einander bereits aus früheren Kursen, die Doris Westheuser in Beelen angeboten hat. Aber auch Neulinge sind willkommen, wie die leitende Künstlerin betont. Es sei kein Problem, in den Kursus einzusteigen.

Malen in Gesellschaft wird als dynamisch empfunden. Man ist nicht allein mit seinem Hobby und trifft sich mit Gleich gesinnten. Doris Westheuser gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, mit verschiedenen Interessen und Vorerfahrungen unproblematisch nebeneinander zu arbeiten.

Um Anmeldung bei der VHS Warendorf wird gebeten unter w 02581 / 93840 oder über die Internetseite der Volkshochschule.

www.vhs-warendorf.de

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